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Glossar und Begriffe |
Begriffe und Formulierungen rund um das Thema Glas
Der Abstandhalter innerhalb einer Isolierglaseinheit befindet sich im Grenzbereich zwischen den Scheiben und stellt eine gleichbleibende Breite des Hohlraums sicher. Typische Abstandhalter bestehen aus Aluminium oder Edelstahl. Angesichts der fortschreitenden Entwicklungen auf dem Gebiet der so genannten warmen Kante werden Spacer inzwischen aber auch aus Schaumstoff, Polyamiden, Kunststoff, Polyisobutylen oder aus Verbundmaterialien hergestellt.
Die akustischen Eigenschaften von Fenstern und Verglasungen können über verschiedene Werte definiert werden. Am weitesten verbreitet ist die Messung bei den Frequenzen der Oktavmittelpunkte von 125, 250, 500, 1000, 2000 und 4000 Hertz. Die Dämpfung von verschiedenen Glaskonfigurationen müssen durch Messungen bestimmt werden und als Richtwert für die akustische Performanz des Glases verwendet werden. Es gibt auch akustische Einzelwert-Indizes. Die zwei gebräuchlichsten sind die gewichtete Schalldämmung RW, welche eine Korrektur für die unterschiedliche Empfindlichkeit auf verschiedene Frequenzen des menschlichen Ohrs beinhaltet und die Verkehrslärm-Dämmung RA,tr, welche relativ zu einem Standard-Verkehrslärm-Spektrum gemessen wird. Diese Werte sind in der EN ISO 717-1 in einen einzigen Wert integriert worden. Die Norm definiert die folgenden drei Werte:
RW (C; Ctr),
wobei RW die gewichtete Schalldämmung ist, welche die unterschiedlichen Frequenz-Empfindlichkeiten des menschlichen Ohres berücksichtigt und für den Vergleich von alternativen Produkten verwendet werden kann. C ist der Anpassungsterm für das rosa Rauschen, welcher hohe Frequenzen berücksichtigt und nach folgender Gleichung bestimmt wird:
(RW + C) = RA.
Ctr ist der Anpassungsfaktor für das Verkehrslärmspektrum, welcher niedrige Frequenzen berücksichtigt und nach folgender Gleichung bestimmt wird:
(RW + Ctr) = RA,tr.
Für weitere Informationen bezüglich Schalldämmung, Lösungen und Guardians Angebot an laminierten Gläsern mit speziellen Schallschutzeigenschaften beachten sie bitte unsere Produktbroschüren welche Sie bei Guardians technischem Kundenservice oder ihrem Vertreter vor Ort erhalten.
Brüstungsgläser sind matte Glasplatten, die sich zwischen Bereichen von Sichtglas befinden. Sie werden eingesetzt, um Bauteile wie Säulen, Böden, HVAC-Systeme, Kabel oder Rohre zu verbergen. Brüstungsglas befindet sich typischerweise zwischen Sichtgläsern auf jeder Gebäudebene.
Der Farbwiedergabeindex (Color Rendering Index, CRI) gibt an, in welchem Umfang durch Glas übertragenes Tageslicht seine ursprüngliche Farbenvielfalt im Vergleich zu Tageslicht behält, das nicht durch Verglasungen beeinflusst wird. Die entsprechende Skala reicht von 1 bis 100.
So erscheinen die übertragenen Farben bei einem niedrigen CRI-Wert beispielsweise verwaschen, während ein hoher CRI für eine natürlichere und lebendigere Farbwiedergabe steht.
Bei handelsüblichem Glas wird über den CRI abgebildet, welche Auswirkung eine spezifische Glaskonfiguration auf das Aussehen von Objekten hat, wenn sie durch dieses Glas betrachtet werden.
Durchgehend farbiges Glas, das sowohl die visuelle, als auch die Durchlässigkeit für Solarwärme verringert. Die Sonnenwärme-Absorption von durchgefärbtem Glas fällt relativ hoch aus, woraus sich eine Neigung zu thermischer Überlastung ergibt. Zur Verhinderung von Glasbruch muss dieses Produkt daher mehrfach vorgespannt werden.
Die Kantenqualität des fertigen Glasproduktes kann die Langzeiteigenschaften des Glassystems beeinflussen. Die nebenstehende Tabelle von Kantentypen soll Designern helfen, typische Anwendungen zu verstehen.
The following table of edge types is provided to help design professionals understand fabrication processes and typical applications for architectural glass.
Jedes Floatglas ist in gewissem Maße unvollkommen. Eine Form der Unvollkommenheit stellen Nickelsulfid(NiS)-Einschlüsse dar. Die meisten NiS-Einschlüsse sind stabil und stellen kein Problem dar. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Einschlüsse in Temperglas spontanen Glasbruch verursachen, ohne dass besondere Lasten oder thermische Wirkungen vorhanden sind.
Infrarot (langwellige) Energie
Energie, die durch Strahlungswärmequellen wie elektrische Heizgeräte, Erdgas- oder Umluft-Öfen erzeugt wird. Auch jedes Objekt, das Wärme absorbiert und wieder abstrahlt, produziert langwellige Infrarot-Energie.
Wenn beispielsweise kurzwellige Sonnenenergie von einer Verglasung absorbiert und wieder abgestrahlt wird, wird sie dabei in langwellige Energie umgewandelt.
Der Begriff Isolierglas bezieht sich auf zwei oder mehr Glasscheiben, die an den Kanten abgedichtet sind, einen Luftzwischenraum aufweisen und jeweils eine einzelne Einheit bilden.
Üblicherweise als „IG-Einheit“ bezeichnet, stellt Isolierglas den effektivsten Weg dar, um die Luft-zu-Luft-Wärmeübertragung durch die Verglasung zu reduzieren. In Verbindung mit Low-E- und/oder reflektierenden Glasbeschichtungen stellen IG-Einheiten ein wirksames Mittel zur Energieeinsparung und zur Erfüllung von Bauvorschriften dar.
Laminiertes Glas besteht aus zwei oder mehr Scheiben die durch Druck und Wärme dauerhaft mit einer oder mehr Polyvinylbutyral (PVB) Zwischenschichten verbunden sind. Das Glas und die Zwischenschichten können in Dicke und Farbe je nach Anforderung oder Baustandard variiert werden. Laminiertes Glas kann gebrochen werden, wobei die Bruchstücke an der Folie (PVB) haften bleiben, was das Verletzungsrisiko erheblich verringert. Laminiertes Glas wird nach europäischen Bauregeln und Standards als „Sicherheitsglas“ angesehen. TVG und ESG können ebenfalls laminiert werden, um die Schlagfestigkeit weiter zu erhöhen. Explosionsschutz, Schalldämpfung und ballistische oder Sicherheitsaspekte sind Anwendungsgebiete für laminiertes Glas.
In Europa sind die niedrig emittierenden Wärmeschutzgläser überwiegend neutral und wurden entwickelt, um die Wärmeverluste durch das Glas vom Gebäudeinneren zu minimieren. Die Beschichtung reflektiert langwellige Wärmestrahlung und verringert dadurch den Ug -Wert des Glases. Wärmeschutzglas kann in Verbindung mit Sonnenschutzglas eingesetzt werden, um beide Vorteile, den Wärmeschutz nach innen und die Reflexion der Solaren Energie nach außen miteinander zu kombinieren.
Moiré ist ein optisches Phänomen, das unter bestimmten Lichtverhältnissen als welliges, geripptes oder kreisförmiges Muster auftreten kann. Moiré-Muster können auch erzeugt werden, indem zwei Scheiben mit sich wiederholenden Muster übereinander gelegt werden, ohne dass die Muster aufeinander ausgerichtet sind.
Vielmehr handelt es sich um Bildmuster, die im menschlichen Auge erzeugt werden. Eine Entstehungsmöglichkeit besteht darin, dass ein Siebdruckmuster aus sehr eng aneinander liegenden Linien oder Punkten besteht und durch den Schatten der keramischen Fritte auf der Oberfläche einer anderen Isolierglaseinheit ein Sekundärmuster gebildet wird, zum Beispiel bei der Anbringung von Brüstungsglas hinter siebbedrucktem Glas.
Eine weitere Möglichkeit der Moiré-Musterbildung kann das Ergebnis einer Lichtübertragung durch Glasteile sein, die nicht von der keramischen Fritte bedeckt werden.
Eine einzelne Glasscheibe
Polarisationsfelder sind spezifische geometrische Muster aus irisierenden oder dunklen Schatten, die unter bestimmten Lichtverhältnissen auftreten können, insbesondere in Gegenwart von polarisiertem Licht.
Dieses Phänomen wird durch lokale Spannungen verursacht, die während der schnellen Luftabkühlung beim thermischen Härten entstehen. Polarisationsfelder sind charakteristisch für thermisch vorgespanntes Glas und werden nicht als Fehler betrachtet.
Glas mit einer Beschichtung die bei hohen Temperaturen aufgebracht wird und während des Float-Glas Herstellungsprozesses in die Glasoberfläche einbrennt.
Das Verhältnis zwischen der Durchlässigkeit für Tageslicht und dem Solarfaktor.
Schattenkoeffizient (Shading Coefficient, SC)
Der Schattenkoeffizient wird aus dem Solarfaktor (Gesamt-Durchlässigkeit) eines Glases im Verhältnis zum Wert eines 3 mm starken, klaren Floatglases (0,87) bestimmt und dient dem Leistungsvergleich von Glasprodukten. Je niedriger des Wert des Schattenkoeffizienten, desto geringer der Betrag der übertragenen Sonnenwärme. Der kurzwellige Schattenkoeffizient stellt die direkte Durchlässigkeit (T) des Glases als Größe des Solarfaktors oder der Gesamt-Durchlässigkeit (g oder TT) eines 3 mm starken, klaren Floatglases dar (T÷ 0.87). Beim langwelligen Schattenkoeffizienten handelt es sich um die intern zurückgestrahlte, vom Glas aufgenommene Energie als Größe des Solarfaktors (Gesamt-Durchlässigkeit) eines 3 mm starken, klaren Floatglases. Er wird ermittelt, indem vom Solarfaktor (Gesamt-Durchlässigkeit) des jeweiligen Glases die direkte Durchlässigkeit subtrahiert und das Ergebnis durch den Solarfaktor (Gesamt-Durchlässigkeit) eines 3 mm starken, klaren Floatglases dividiert wird (g-T÷ 0.87).
Strahlungsenergie im Bereich der Wellenlängen von 380 bis 780 Nanometer
Eingefärbtes und/oder beschichtetes Glas das die Menge der in ein Gebäude eingestrahlten Sonnenenergie reduziert.
Der für Gläser in der Architektur relevante Anteil der von der Sonne abgestrahlten Energie liegt im Wellenlängenbereich von 300-2500nm (EN 410). Sie beinhaltet die ultraviolette (300 - 380 nm), sichtbare (380 - 780 nm) und die nahe infrarote Strahlung (780 - 2500 nm).
Eine spektralselektive Verglasung – auch High Performance Verglasung genannt – zeichnet sich durch größtmögliche Lichttransmission aus, während die Einstrahlung von Sonnenwärme so weit als möglich reduziert wird. Durch die Reduzierung des solaren Wärmegewinns im Sommer und das Vermeiden von Wärmeverlusten im Winter können die Kosten für den Energieverbrauch eines Gebäudes dauerhaft gesenkt werden.
Es handelt sich um ein Niedrigenergie- oder Sonnenschutzglas, dessen Beschichtung in einem zusätzlichen Arbeitsschritt aufgebracht wird. Das Glas wird zu diesem Zweck in eine Vakuumkammer verbracht, die mit ionisiertem Gas (Plasma) gefüllt ist und in der eine Reihe von Metallkathoden permanent mit Ionen beschossen wird. Dadurch verdampfen die Atome des jeweils eingesetzten Metalls, reichern sich im Plasma an und bilden schließlich einen dünnen Film auf der Oberfläche des Glases.
Teilvorgespanntes Glas wird bei seiner Herstellung gezielt aufgeheizt und wieder abgekühlt und hat in der Regel eine doppelt so hohe Festigkeit, wie normales Glas der selben Dicke und Konfiguration. TVG muss die EN 1863 Teil 1 und 2 erfüllen. Teilvorgespanntes Glas hat einen höheren Widerstand gegenüber thermischer Beanspruchung als normales Floatglas. Beim Bruch sind die Bruchstücke von TVG üblicherweise größer als ESG-Bruchstücke. Teilvorgespanntes Glas ist nach den europäischen Bauregeln und Standards kein Sicherheitsglas. Dieses Glas ist für normale Verglasungen gedacht, bei denen eine höhere Festigkeit benötigt wird um thermischen Lasten oder Windlasten zu widerstehen. Es erreicht nicht die gleichen Festigkeiten wie ESG und ist für Anwendungen gedacht, die kein Sicherheitsglas erfordern. TVG kann nach dem thermischen Härten nicht mehr geschnitten oder gebohrt werden. Bearbeitungen wie Kantenbearbeitung, Sandstrahlen oder Ätzen schwächen das Glas und können vorzeitige Ausfälle verursachen.
Floatglas (auch „Flach-Glas“ genannt), das nicht teilvorgespannt oder vorgespannt ist, wird als „Temperglas“ bezeichnet.
Das Tempern von Floatglas ist ein zum Herstellungsprozess des Glases gehörender Vorgang der kontrollierten Abkühlung, um Restspannung im Glas zu vermeiden. Temperglas kann geschnitten, gefräst, gebohrt, eingefasst und poliert werden.
Glas ist unter mehreren Umständen anfällig für thermischen Bruch. Ein Beispiel dafür ist die teilweise Abschattung von Glas durch Überhänge oder Erweiterungen von Gebäuden. Solche Situationen führen dazu, dass die Wärme in der Mitte des Glases ansteigt, während die Ränder kühl bleiben, was zu thermischer Belastung und Glasbruch führen kann.
Wenn thermischer Bruch potenziell befürchtet wird, empfiehlt sich die Anfertigung einer thermischen Spannungsanalyse, um festzulegen, ob gegebenenfalls eine Teilvorspannung oder Vorspannung) erforderlich ist.
Trockenverglasung beschreibt ein Verfahren zur Befestigung von Glas in einem Rahmen unter Verwendung einer trockenen, vorgeformten und elastischen Dichtung.
Für Architekturglas relevante Ultraviolette Strahlung liegt im Wellenlängenbereich von 300-380 nm.
Der Prozentsatz der einfallenden Ultraviolettenergie, die direkt durch das Glas übertragen wird. Die andauernde Einstrahlung von UV-Licht kann zum Ausbleichen von Farben bei Textilien und Kunststoffen führen und das Erscheinungsbild vieler Holzarten beeinträchtigen. SunGuard bietet Lösungen, die die Auswirkungen der langfristigen UV-Einstrahlung minimieren.
Auch „U-Wert“ genannt. Ein Maß für den Wärmegewinn oder -verlust durch eine Verglasung aufgrund der Differenz zwischen Innen- und Außenlufttemperaturen. Der U-Faktor wird auch als Gesamtwärmeübertragungskoeffizient bezeichnet. Ein niedriger U-Faktor gibt bessere Isolationseigenschaften an.
Voll vorgespanntes Glas ist etwa viermal so stabil wie Floatglas gleicher Dicke und Konfiguration.
Im Falle von Glasbruch sind die Fragmente aus vorgespanntem Glas in der Regel relativ klein, so dass die Wahrscheinlichkeit schwer Verletzungen sinkt. Der typische Herstellungsprozess von vorgespanntem Glas besteht im Erhitzen des Glases auf mehr als 1.000 Grad F und einer anschließenden, schnellen Kühlung, um die Glasoberflächen in einem Druckzustand zu halten, während sich der Kern in einem Spannungszustand befindet (siehe Diagramm).
Vorgespanntes Glas wird oft als „Sicherheitsglas“ bezeichnet, weil es die Anforderungen einschlägigen Normierungs-Organisationen erfüllt. Diese Art von Glas wird eingesetzt für allgemeine Verglasungen und Sicherheitsverglasungen von Schiebetüren, Sturmtüren, Gebäude-Eingangstüren, Bad- und Duschabtrennungen, Trennwänden und anderen Anwendungen, die außergewöhnliche Stabilität und Sicherheitseigenschaften erfordern. Vorgespanntes Glas kann nach der Wärmebehandlung nicht geschnitten oder gebohrt werden, und alle Tätigkeiten wie Kantenschleifen, Sandstrahlen oder Säurebehandlungen können einen vorzeitigen Ausfall des Glasproduktes verursachen.
Die Technologie der warmen Kante ist eine weitere Möglichkeit die thermischen Eigenschaften zu verbessern, Kondensation zu vermindern und U-Werte zu verringern.
Es gibt eine Reihe verschiedener Designs einer warmen Kante, die alle das Problem des Glas-Metall-Kontaktes vermindern und dabei verschiedene strukturelle Integritäten aufweisen die teilweise für kommerzielle Anwendungen geeignet sind. Im Vergleich zu Aluminium-Abstandhaltern können warme Kanten die Wärmeleitung signifikant senken.
Wind- und Schneelasten werden üblicherweise berücksichtigt und berechnet gemäß der Standards und Vorschriften vor Ort, abhängig von der Lage des Gebäudes. Guardian ist in der Lage die minimale Dicke eines gewünschten Glastyps zu bestimmen um den spezifizierten Lasten zu widerstehen. Diese Lasten müssen schon in der Anfangsphase des Designs bestimmt und berücksichtigt werden. Fragen Sie Ihren Guardiavertreter oder Ihren technischen Kundenservice vor Ort nach einer Wind- und Schneelastanalyse.